Navigieren in VSSG/USSP

Vevey, 07.10.2021

Auf Einladung von Jean-François Fave traf sich eine kleine Gruppe, nämlich Roger Beer, Jean-François Fave, Felix Guhl, Herbert Guntelach, Francis Kilchenmann, Franz Meury, Peter Stünzi und Christian Wieland in Vevey. Obwohl die Teilnehmenden "jenseits der Sarine" teils sehr früh aufstehen mussten, waren sie in der Mehrzahl und genossen das stetige Vergrössern der Reisegruppe ab Winterthur im Speisewagen. Leider mussten Marc Perrin und Olivier Châtelain sich kurzfristig abmelden.

Das Programm von Jean-François sah die Präsentation der zukünftigen Gestaltung des Marktplatzes und eine Stadtführung vor. Den Kaffee mit Gipfeli (Danke Francis) genossen wir im Hotel Astra, im Salle de la Rotonde, einem historischen Saal mit Wandgemälden zum Hintergrund der Fêtes des Vignerons.

Über dem Salle del Castillo, allen noch präsent von der VSSG Jahreskonferenz 2017, im Dachgeschoss mit perfekter Aussicht auf den Markplatz, orientierte uns ein Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes über das aktuelle Projekt zur Neugestaltung des Markplatzes. Vevey Plage war in historischen Zeiten ein wichtiger Umschlagplatz für Güter aus dem Hinterland, welche per Schiff nach Genf und weiter die Rhone hinunter transportiert wurden. Deshalb standen drei Reihen mit je sieben Bäumen am unteren Ende des Platzes, als Schattenspender für Güter und Pferde. Die Bäume wurden immer weniger, am Schluss wurde die letzte Baumreihe für das Fête des Vignerons gerodet. Die Bevölkerung begrüsste die Öffnung zum See. Aber der Platz war vollgestellt mit Autos.

Mit einem Wettbewerb wurden Gestaltungsideen gesucht. Erstaunlich, kein Beitrag nahm die historische Baumkulisse am See wieder auf. Das Siegerprojekt sieht entlang der platzbegrenzenden Häuser im Osten und Westen eine Zone mit Bäumen und Sitzgelegenheiten ohne Konsumationszwang vor. In der Westhälfte des Platzes sind, von den heute 300 Parkplätzen, noch 150 vorgesehen. Der ursprünglich querende Autoverkehr ist schon heute unterbunden. Die Beleuchtung soll, nach anfänglicher Diskussion einer grossartigen Ausleuchtung der gesamten Hausfassaden, nun zurückhaltend erfolgen.

An einer Weindegustation in der Cave communale de l’Hôpital, widmeten wir uns den Stadtweinen. Elf Hektar, verteilt über mehrere Gemeinden, liefern das Traubengut, welches in den alten Kellergewölben des städtischen Weinkellers, im Stadtzentrum, zu Wein wird. Eine Winzerin von Stadtwein wurde am letzten Fête des Vignerons zur Königin gekürt, als Auszeichnung für die beste Rebberg Pflege.

Im Museum Alimentarium konnte sich jeder sein Mittagsmenü zusammenstellen. Der Verdauungsspaziergang durch die alten Quariere von Vevey erfolgte unter Leitung der Touristenführerin Marianne Schoett.

Vevey war eine Römerstadt, hatte im Mittelaler eine Bedeutung als Handelsplatz, war Ort für kreative Menschen wie Nestle, Cailler oder Peter und betrieb als erste Stadt der Schweiz eine elektrische Strassenbahn.

Ein ganz grosses Dankeschön geht an Jean-François Fave für die Einladung sowie die Organisation dieses eindrücklichen Tages.

09.10.2021  Peter Stünzi


Seite erstellt am 04.11.2021